Chiropraktik
Chiropraktik = „Mit der Hand behandeln“
Oft hören wir von Freunden oder Bekannten, dass der Chiropraktikor bei ihnen Blockaden gelöst hat und es ihnen „augenblicklich besser ging“. Aber was sind eigentlich „Blockaden“? Und wie löst ein Chiropraktikor so etwas?
Fangen wir beim ersten an:
Als „Blockade“ (die richtige Bezeichnung hierfür ist „Subluxationskomplex“) bezeichnet man Gelenke, deren natürliche Bewegung eingeschränkt ist bzw. die sich versteift oder festgestellt haben.
Weil das betroffene Gelenk unbeweglich und deshalb unterversorgt ist, müssen die umliegenden Gelenke für dieses blockierte Gelenk mitarbeiten, das heißt, sie müssen die entstandene Steifheit ausgleichen. Dies führt dazu, dass die umliegenden Gelenke entweder eine erhöhte oder herabgesetzte Beweglichkeit zeigen können („Hyper-“ oder „Hypomobilität“).
Und genau hier kommt der Chiropraktiker ins Spiel. Mithilfe von kurzen und sehr schnellen gezielten Bewegungen („Adjustments“) löst er ein Gelenk nach dem anderen und hilft dem blockierten Gelenk somit, eine möglichst optimale Funktion wiederherzustellen. Die Behandlung erfolgt immer ganz nah am Gelenk und betrifft zunächst auch immer nur ein Gelenk.
Der Vorteil dieser Behandlungsform ist, dass sie die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützt. Funktionsstörungen und die entsprechenden Auswirkungen auf das Nervensystem können erkannt und behandelt werden, um eine gute Beweglichkeit des Gelenks und eine optimale Funktion des Nervensystems wiederherzustellen.
Die Prophylaxe (vorbeugende Maßnahme, um Krankheiten zu verhindern) ist hier – wie in allen anderen Bereichen auch – sehr wichtig, um selbst einfache Gelenkblockaden aufzuspüren. Am Beispiel von Pferd und Reiter verhindert das Aufspüren und Lösen einfacher Blockaden von vornherein fühlbare Bewegungseinschränkungen. Denn die Praxis zeigt, dass in der Regel schon bei einfachen Blockaden bereits Nerven betroffen sind, die dafür sorgen, dass sich die komplette Muskulatur verhärtet und unbeweglich wird.
Im Laufe eines Lebens kann es aufgrund verschiedener Einflüsse, wie zum Beispiel durch Verletzungen und Unfälle, zu einer Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit kommen. Hieraus können ganz unterschiedliche Auswirkungen entstehen, wie u. a.:
- Eine erhöhte Mobilität der umgebenden Gelenke
- Arthrose (Gelenkverschleiß)
- Spondylose (degenerative Veränderungen an Wirbelkörpern)
- Quetschungen und sich daraus ergebende Ausfallerscheinungen der Nerven (z. B. Lähmungen, Symptome ähnlich wie bei Bandscheibenvorfällen, usw.)
- Funktionsstörungen der inneren Organe
Mögliche Einsatzgebiete der Chiropraktik, zum Beispiel beim Pferd und/oder Hund, könnten folgende sein:
- Rittigkeitsprobleme beim Pferd (z. B. eine Einschränkung in der Biegung / Stellung zu einer Seite)
- ungeklärte Taktfehler
- nach sehr schweren Geburten
- Kissing Spines (zu eng stehende Dornfortsätze der Wirbelsäule beim Pferderücken)
- ungeklärte Lahmheiten bei Hund und Pferd
- Inkontinenz
- zur Prophylaxe